Stadt, Land, Natur.
Urbane Räume sollen lebenswert, umweltgerecht und resilient sein. Um diese Ziele zu erreichen, bedarf es einer umfassenden Stadtwende: Die Aspekte Bauen, mobile Infrastruktur und Freiräume sollten von Anfang an zusammengedacht und integral entwickelt werden. Dafür müssen frühzeitig qualifizierte Fachplaner und Expertinnen in die Projekte einbezogen werden. Dies gilt umso mehr, da viele Kommunen und Gemeinden nicht (mehr) selbst über geeignete Fachkräfte verfügen und somit Externe einbinden müssen. Je weiter eine Planung aber schon fortgeschritten ist, umso weniger lassen sich im Nachhinein noch Ergänzungen oder Änderungen einfügen.
Innovative Konzepte, die sowohl die Folgen des Klimawandels abfedern als auch die sozialen und öffentlichen Räume aufwerten, sind gefragt. Der Bebauung letzter Freiflächen muss Einhalt geboten, stattdessen bislang unentdeckte oder unangetastete Potenziale gehoben und die Entsiegelung im städtischen Raum vorangebracht werden. Dafür bedarf es nicht nur eines Umdenkens, sondern auch der Änderung von Regelungen, welche bislang noch die Realisierung neuer Ansätze in der Stadtentwicklung erschweren oder gar unmöglich machen. Oftmals scheitern gute Konzepte auch daran, dass kommunale Verwaltungen lieber nach „Schema F“ verfahren, anstatt neuen Lösungsansätzen eine Chance zu geben, wie einige Diskutierende berichteten. Die Gefahr, dabei einen Fehler zu machen, werde von vielen Behörden als zu hoch eingeschätzt. So setze man lieber auf Altbewährtes und mehrfach Erprobtes.
Einig waren sich die Runde auch darin, dass eine Stadtwende nur dann gelingen kann, wenn die Bevölkerung aktiv daran beteiligt wird oder sich zumindest mitgenommen fühlt. Selbst wenn sich gerade in großen Ballungszentren viele Menschen nach mehr Grün und Ruhe in der Stadt sehnen, sind aktive Beteiligungskonzepte oftmals erfolgsversprechender als Ver- oder Gebote. Temporäre Projekte lassen beispielsweise Raum zum Ausprobieren, Testen und stärken so das Vertrauen in Veränderungen. Dies gilt gleichermaßen für alle Beteiligten. Denn die Stadtwende kann nur gemeinsam gelingen
Das Panel ist Teil des Themenfelds Stadt-Land-Kontinuum.