Hierarchie und Leadership
Der erste Eindruck im Panel zu Hierarchie und Leadership: Die meisten Planungsbüros sind in rein männlicher Hand. Werden Büros von Männern und Frauen gemeinsam geführt, überwiegt trotzdem die Zahl der männlichen Führungskräfte. Nur wenige Büros werden allein von Frauen geleitet. Was also muss sich ändern, damit Frauen ihren rechtmäßigen Platz an der Spitze von Planungsbüros einnehmen können?
Eine persönliche Beschreibung des Wegs zur eigenen Bürogründung, zeigte konkrete Hürden auf: Die öffentlichen Strukturen ermöglichen einer angestellten Architektin nicht, Care-Arbeit und Beruf miteinander zu vereinbaren – was ein Thema für alle Menschen sein sollte. Außerdem fehlen Rollenbilder. Selbständige Arbeit zeigt aber auch, dass Erfolg in verschiedenen Arbeitsmodellen erreicht werden kann. Ein gemischtes Team erbringt beste Planungsleistung. Alle bringen ihre Erfahrungen ein. Die Volkswirtschaft kann sich nicht leisten, qualifizierte Planerinnen zu verlieren. Ein Beispiel für den ersten Schritt, um in Schweden berufstätig zu werden zeigte: Die dortigen Strukturen unterstützen Frauen auf ihrem Karriereweg. So werden in Schweden alle Menschen durchgängig steuerrechtlich als Individuum betrachtet. Dass es so wenig Frauen in Führungsrollen gibt, dürfte auch daran liegen, wem die Gesellschaft welche Handlungspraktiken erlaubt: Männer dürfen selbstbewusst auftreten, dies wird ihnen als Kompetenz gedeutet.
Aus Sicht der Beteiligten verfestigen gesellschaftliche Strukturen die ungleiche Rollenverteilung und verhindern, dass Frauen ihren rechtmäßigen Platz an der Spitze von Planungsbüros einnehmen können. Menschen, die für Beförderungen zuständig sind, bevorzugen häufiger solche Eigenschaften, die als männlich wahrgenommen werden. All diese Signale sind nicht zeitgemäß. Damit sich die Kultur in Planungsbüros verändert, sollten Frauen sich vernetzen. Feministische Netzwerke können patriarchalen Machtmissbrauch aufdecken. Planerinnen könnten sich gemeinsam mit anderen Frauen selbstständig machen, wenn die Strukturen im Anstellungsverhältnis männliche Kollegen bevorzugen.
Das Panel ist Teil des Themenfelds Nachwuchs und Leadership.