Internationale Strategien
Inhaltlicher Fokus des Panels war es, den Nutzen internationaler Verbindungen herauszustellen, welcher die Kreativität von Architekturschaffenden mit den Fortschritten der Technik verknüpft. Als Beispiel hierfür wurden die Leuchtturmprojekte des Neuen Europäischen Bauhauses (NEBNEB Neues Europäisches Bauhaus) genannt. Das NEB agiert als interdisziplinäre Strömung und verbindet verschiedene Akteurinnen und Akteure miteinander. Auch außereuropäische Länder wie Israel oder Singapur haben bereits Interesse an einer Partizipation gezeigt.
Solche interdisziplinären und globalen Kooperationen können das Selbstverständnis des Bauens erneuern. Insbesondere europäische Akteure sollten hierbei jedoch ihre Erwartungshaltung an die restlichen Kontinente reflektieren. Bauen im Ausland erfordert generell Selbstreflexion. Architekturschaffende müssen sich dabei immer wieder die Frage nach der Sinnhaftigkeit stellen, insbesondere wenn es um neue Konzeptionen des öffentlichen Raums mit anderen Ressourcen geht: Was bedeutet in einem anderen Kontext Komfort, was kann man aufgeben, was ist notwendig? Ist dies geklärt, lässt sich eine Verbindung zwischen den gebotenen lokalen Möglichkeiten und der Erwartung von Architekturschaffenden herstellen.
Hierbei wäre ein systemischer Ansatz hilfreich. Grundsatzdokumente müssten aktualisiert und Prozesse weniger formal gehalten werden – Stichwort: neue Behörden- und Verantwortlichkeitsstrukturen schaffen, um weg von der „Veränderungsstarre“ zu kommen. Als Best-Practice-Beispiele wurden die Regionalentwicklung der Städte Paris und Kopenhagen genannt. Beide Metropolen haben bereits kreative Lösungen realisiert. Architekturschaffende sollten mutig voranschreiten, um durch internationale Zusammenarbeit das Lernen voneinander zu vereinfachen. Das Know-how aus Entwicklungsländern kann beispielsweise durch universitäre Studien- und Praxisaufenthalte weitergegeben werden. Dies eröffnet neuer Perspektiven.
Das Panel ist Teil des Themenfelds Digital und International.